Kernqualitäten und das Kernquadrat
Nach Daniel Ofman
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Zertifizierung
Qualität soll in Systemen gesichert und in Menschen verankert werden’ – Daniel Ofman
So wie jedes Blatt eines Baumes verschieden ist, so ist auch kein Mensch dem anderen gleich.
So wie jedes Blatt eines Baumes verschieden ist, so ist auch kein Mensch dem anderen gleich. Die Einzigartigkeit eines Menschen drückt sich in seinen Kernqualitäten aus, wie zum Beispiel: Sorgfältigkeit, Sorgsamkeit, Entschlossenheit oder Flexibilität.
So wie die Klangqualität eines Radios durch die exakte Abstimmung auf die Frequenz bestimmt wird, so wird ein Mensch inspirierend, wenn er auf seine (oder ihre) eigenen Kernqualitäten abgestimmt ist.
Kernqualitäten und die Falle:
Eine Kernqualität „färbt” einen Menschen und ist als Veranlagung immer anwesend. Der Unterschied zwischen Kernqualitäten und Fertigkeiten ist vor allem der, dass Kernqualitäten von innen heraus kommen (nature) und Fertigkeiten von außen her angelernt oder auferlegt sind (nurture).
Jede Kernqualität hat neben einer Lichtseite auch eine Schattenseite. Diese Schattenseite – oder besser „Falle”- ist nichts anderes als eine „über das Ziel hinausgeschossene” Kernqualität, oder besser gesagt: „zu viel des Guten”. Tatkraft wird dann zum Beispiel zu Aggression und Sorgsamkeit zu Bevormundung.
Neben einer Falle gehört zu jeder Kernqualität auch eine Herausforderung. Die Herausforderung ist die positiv gegenübergestellte Qualität der Falle.
So gehört zu der Falle „Aggression” eine Herausforderung wie zum Beispiel „Zurückhaltung”.
Kernqualitäten und die Herausforderung:
Kernqualitäten und Herausforderungen ergänzen sich also gut. Sie gehören zusammen.
Die wichtigste Frage hierbei ist: „Wie findet man die Balance zwischen Tatkraft und Zurückhaltung? Wie wird man tatkräftig zurückhaltend oder zurückhaltend tatkräftig?” Es geht um „sowohl – als auch” und nicht um „entweder – oder”. Zum Schluss gehört auch noch die Allergie zur Kernqualität dazu. Reibungen oder Beziehungsprobleme sind oft vorhersehbar.
Die meisten Menschen scheinen nämlich auf ein Zuviel ihrer Herausforderung allergisch zu reagieren. In unserem Beispiel ist Passivität die Allergie, denn Passivität ist einfach gesagt „zu viel Zurückhaltung”. Mit der Allergie ist das Kernquadrat komplett.
Das Kernquadrat ist ein Hilfsmittel, um Kernqualitäten und Herausforderungen bei sich selbst und bei anderen zu entdecken. Zudem zeigt das Kernquadrat, dass es durchaus sein könnte, dass man gerade von den Menschen, gegen die man die größte Abneigung hat (gegen die man allergisch ist), das meiste lernen kann.
Die Entwicklung des Kernquadrats
Das Kernquadrat wurde in den 80er Jahren von dem Niederländer Daniel Ofman entwickelt. Ofman gilt als eine Art spiritueller Ingenieur, der seit den 70er Jahren stark an einigen spirituellen Strömungen in und außerhalb den Niederlanden beteiligt war.
Qualität und Inspiration, WIKU Verlag
Bei den Versuchen, das Positive aus beiden Strömungen miteinander zu verbinden, war Ofman der erste mit Erfolg, und zwar mit seinem oben genannten Werk.
Das Kernquadrat ist eines von Daniel Ofmans Modellen, welche er aus seiner spirituellen Kreativität heraus entwickeln konnte.
Als der Text dann rund 20 Jahre später ins Deutsche übersetzt wurde, erkannte man die Ähnlichkeiten des Kernquadrats zum Wertequadrat von Paul Helwig (1967). Helwig war Psychologe, Philosoph und Drehbuchschreiber und publizierte einige bedeutende psychologische Werke. Mit dem Wertquadrat schuf er ein Instrument, mit dessen Hilfe sich für jede menschliche Qualität (Ehrlichkeit) die notwendige Gegenqualität finden lässt (Takt und Sensibilität). Doch erst wenn beide zusammen agieren, kann “der Regenbogen aufgehen”, wie er es nannte. Denn Ehrlichkeit ohne Takt wird leicht zur brutalen Offenheit. Takt ohne Ehrlichkeit ist schnell nur höfliche Fassade. So muss die Balance zwischen beiden geschaffen werden. Gut beschrieben wird Helwigs Wertequadrat von Friedemann Schulz von Thun in seinem Buch “Miteinander reden” (1989).
Nachdem Daniel Ofman das Kernquadrat geschaffen hatte, entwickelte er es stetig weiter. Heute schätzen viele Organisationen und Länder wie die Niederlanden, Großbritannien und die USA das Kernquadrat als Werkzeug zur Selbsteinschätzung und zum Entdecken sowohl der eigenen Potenziale als auch der der Mitarbeiter und ganzen Teams.